Ifran, die Schweiz Marokkos?
Nach den paar Tage in der Stadt, stand wieder etwas Natur auf dem Programm. Also ab in den Atlas, ab in die Berge und her mit den Affen.
Ruhe im Wald
Nach den Tagen in der hektischen Stadt, machten wir uns auf den Weg richtung Atlas. Kurz vor Ifran hielten wir in einem Wald an um dort auf einer Lichtung in mitten der Bäume zu übernachten. Auch wen der Parkplatz beim Marjan in Meknes verhältnismässig ruhig war, mit der Ruhe in der Natur ist das natürlich nicht zu vergleichen.
Am Morgen war mit den Kids wieder mal Schule angesagt. Ich bastelte derweil noch ein wenig an Freddy rum und optimierte ein wenig die Belüftung. Gegen Mittag war auch das erledigt. Doch irgendwie Bewegungsdrang kam keiner auf. Was solls! Wir haben ein Jahr Zeit. Geniessen wir doch eine weitere Nacht diese Ruhe da, den ausser einem Hirten mit seiner Schafsherde, hatten wir seit wir auf den Platz kamen, noch niemanden gesehen.
Erst am Späten Nachmittag plötzlich kam ein Auto vorbei. Bei genauer Betrachtung sogar eins der Gendarmerie National. Huh, eine Kontrolle oder gar ein Platzverweis aus Sicherheitsbedenken? Sie steuerten auf jeden Fall direkt auf uns zu. Vor Freddy angekommen, grüsste ich die Gendarmes. Der Gruss wurde erwidert, das Auto wendete und weg waren die Herren in Uniform. Auch gut…
Nach einer weiteren ruhigen Nacht, fuhren wir in das Bergdorf, wo sogar der König von Marokko pflegt im Winter Ski zu fahren und das angeblich nichts mit der restlichen Architektur von Marokko gemeinsam hat. Ab nach….
Ifran
Wir kommen also in dieser kleinen Stadt an. An sich Nichts spannendes zu sehen. Häuser, die irgendwie nicht so zu Marokko passen wollen, einen Park bei dem im Wasserspiel kein Wasser vorhanden ist und sonst ein üppiges, saftiges Grün der Gartenanlage. Wir gehen zu Fuss durch den Park und sehen auf der anderen Strassenseite einen weiteren Park, zu Oberst auf der Kuppel die über dem Park trohnt, eine Stern mit einer Krone.
Angezogen von dieser Skulptur, überqueren wir die Strasse. Doch was ist den da auf meiner rechten Seite in der Wiese? Tatsächlich, Berberaffen. Eine kleine Familie davon, scheint hier im Park zu leben.
Wir versuchen näher an Sie ran zu kommen, jedoch ohne grossen Erfolg. Wir haben keinen Köder, dafür aber einen Köter dabei (sorry, der schlechte Witz musste einfach raus). Weder den Hund noch meinen Fotoapparat fanden unsere behaarten Cousins wirklich vertrauendserregend.
Nach dem wir die Affen ein wenig beobachtet haben, giengen wir weiter in richtung Stadtzentrum zum Wahrzeichen der Stadt, dem Steinlöwen. Auch das war ein wenig enttäuschend. Der Löwe war von vielen Schaulustigen umgeben, die alle ein Foto machen wollten. Wir drängten uns in die Meute und schossen Fotos, das jeder Japaner auf uns stolz gewesen wäre.
Mehr gab es da leider nicht zu sehen. Die Häuser sind von der Architektur klar in den europäischen Alpen beheimatet und passen wie gesagt nicht nach Marokko. Die Affen haben den Städtetripp einzigartig gemacht, sonst, hätte man sich die Zeit auch sparen können.
Die Affen sind los!
Da die Stadt wirklich nicht zum verweilen ist, machen wir uns los in den Ifran Nationalpark. Dort soll es nur so von Affen wimmeln. Auf jeden Fall dort, wo Touristen die Tiere füttern. Also raus aus der Stadt und weiter rauf in den Berg ab in den Wald.
Bereits am Strassenrand könne wir Affen sehen, die gelangweilt auf das Essen der Touristen warten. Diese interessieren uns aber nicht weiter. Wir wollen ein wenig abseits zu einem Picknick Platz. Dort sollen auch Affen verweilen.
Der Picknick Platz ist schleusslich. Überall Müll. Die Abfalleimer die da stehen, sind demoliert. Doch siehe da, vielleicht ist das Chaos nicht durch Menschenshand verursacht. Es gibt hier tatsächlich Affen. Wir schauen Ihnen ein wenig zu. Aber nach einigen Minuten sind Sie auch wieder weg. Dafür ist ein Souvenirverkäufer per Rad angekommen. Der will uns um jeden Preis seine Ware andrehen. Wir brauchen aber nichts. Schwierige Ausgangslage.
Am Ende biete ich Ihm ein Paar alte Kinderschuhe an. Entweder er nimmt diese und lässt das Holzdromedar da oder halt nicht. Ich brauche das nicht und Dinhars werde ich Ihm keine dafür geben. Die harte Verhandlung zahlt sich aus. Der Verkäufer zieht mit seiner Ware wieder von dannen.
Mir ist der Platz aber zu blöde. Müll, lästige Souvenierverkäufer, nebenan im Wald Leute die Feiern, nö. Wir fahren ca. 10 Minuten weiter in den Wald hinein und haben für die Nacht unsere Ruhe, ohne Müll und Souvenierverkäufer aber leider auch ohne Affen.
Am nächsten Morgen fahren wir wieder in die Nähe des Picknick Platz vom Vorabend. Gleich beim Waldeingang, sehen wir da einen Papa Affen, weiter hinten seine ganze Familie. Wir sind alleine im Wald, alleine mit den Affen.
Die Affen schären sich eigentlich nicht gross um uns. Sie schauen uns interessiert an, gehen dann aber weiter Ihrem Treiben nach. Wir könne die Familie beim lausen und spielen zusehen. Was für eine schöne Erfahrung. Weniger schön, die Affen spielen hauptsächlich mit dem was die Menschen im Wald hinterlassen haben: Plastikverpakungen, Flaschen, eine alte Tortenschachtel samt Rest Inhalt…
Wir machen uns, nach diesem tollen Erlebnis auf den Weg weiter in die Berge. Ziel ist der legendäre Cirque de Jaffa.