Chefchaouen von der Terase der Schule.
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Riffberge

Die blaue Stadt und die nette Familie.

Chefchaouten

Blau

Nach der Abfahrt von Tétouan war unser nächstes Ziel Chefchaouten. Die hochtouristische blaue Stadt.

Viel gibt mehr gibt es darüber eigentlich nicht zu berichten. Es ist wirklich schön blau wie in einem Swimingpool…

Wir waren uns sogar einig, ein wenig abseits des Touristenstroms uns an einen kleinen Tisch zu setze, dort wo in der sonst so touristischen Stadt nur wenige Touristen sassen. Dort studiert wir die Speisekarte und entschieden uns dafür uns je ein „Sandwich Normal“ zu bestellen.

Sandwich Normal

Erwartungsvoll, da wir keine Ahnung hatten was eigentlich „normal“ heisst, warteten wir auf unser Gericht, was für 10 Diram (etwas weniger als einen Schweizer Franken) wohl kein culinarischen Höhenflug versprach.

Wir staunen nicht schlecht als das prallgefüllte Brot bei uns auf dem Tisch stand. Im Sandwich fanden sich neben Pommes, Teigwaren und Reis noch Schinken, Sardinien, Oliven, Zwiebeln und sonst wohl noch alles was die Kühltheke so zum garnieren eines Sandwiches bereit hielt.

Irgendwie traute ich dem Braten nicht. Das alles soll wirklich nur CHF 1. Wert sein? Hat mich der Serveur, der nur schlecht französisch redete, wirklich verstanden und mir doch das Sandwich Mixte gebracht? Dieses wäre auf der Karte jedoch 35 Diram gewesen… Das mal 6…

Auf Nachfrage hin meinte er, das sei das Sandwich Normal und auch beim zahlen, kam keine böse Überraschung. 6x Sandwich Normal + 1l Mineralwasser aus der Flasche für keine CHF 7.- und das an einem Touri Hotspot. Was will man mehr?

Die spanische Moskee

Von diesem culinarischen hoch Flug wohl genährt, entschieden wir uns noch einen Marokkanischen Tee auf der „Piazza“ zu gönnen. Dies stellte sich als schwieriger heraus als man meinen könnte. Überall waren zwar Lockvögel die Ihr Lokal anpreisen, jedoch wollte keiner dieser, uns eine Kanne Tee servieren. Alle wollten uns Essen auftischen oder zumindest 6 Gläser Tee verkaufen. Erst als wir die Terasse des 3. Lokal wieder verliessen, rief uns der Wirt der Nachbarsterasse, er mache uns doch gerne eine Tee Kanne… Noch mal Schwein gehabt. Eine Kanne Tee Familale für 30 Dinar. Läuft!

Wir machten uns nun nach diesem „Berber Whisky“ (scherzhafter Name der Marokkaner für Ihren Tee) wieder auf dem Weg zurück zu Freddy, als wir von einem älteren Herr in Deutsch aufgefordert werden, uns doch die Schule anzuschauen. Diese besitzt auch eine fabelhafte Terasse. Von dort aus haben wir einen schönen Blick auf die Stadt…

Die Terasse war wirklich schön, respektive dessen Ausblick. Wir lehrten das oben auf dem Berg eine Katholische Kirche steht, die die Spanier in Ihrer Herrschaftszeit über das Gebiet errichtet haben. Diese wird heute scherzhaft als Spanische Moskee betitelt.

Die Schule darunter war dann doch ein Verkaufslokal für das lokale Gewerbe. Teppiche und Kunstwerke schmückten die Räume. Natürlich alles zum Verkauf… Einzig eine Tafel an der Fassade verriet uns das es sich zumindest mal in der Vergangenheit um eine Schule gehandelt haben musste, den darauf stand geschrieben, erste Schule von Chefchaouten. Ob diese effektiv nach den Schulferien auch wieder als Schule genutzt wurde wie es uns unser deutsch sprechender Freund behauptet, kann ich nicht sagen. Zum Zeitpunkt unseres Besuchs, war sie das sicher nicht.

Monim und seine Familie

Der Prolog

Nach diesem Tag und den Strapazen in Tétouan beschlossen wir uns für die Nacht einen Stellplatz mit Dusche zu gönnen. Bei iOverlander fanden wir einen der zu passen schien. Übernachtung bei einer Bauernfamilie, inklusive Dusche und Waschen für 100 Diram pro Fahrzeug und Nacht. Möglichkeit für 100 Diram pro Person und Tag mit der Familie mit zu essen. Alles klar. Essen brauchen wir nicht. Dusche und Platz schon. Wir machen uns also auf den Weg.

Auf dem Hof angekommen, werden wir von einem Heer mittleren Alters freundlich empfangen. Speziell nur das sein Französisch eher so so La La ist, ich hatte mich per Whatsapp angekündigt und mein Korrespondent schien sich der Französischen Sprache mächtig zu sein. Nicht das ich, wie mal vor Jahren passiert, beim falschen Bauern gelandet bin…

Der Empfang

Als ich diesen Herr darauf hinweisen das ich bereits per Whatsapp Kontakt hatte, wies er mich mitzukommen. Vorbei an 3 Häuser, stehen wir vor einem kleinen blauen Haus. Darin Wohnt Monim. Dieser klärt mich nach einer herzlichen Begrüssung auf, das dies sein Onkel sei. Alles gut. Ich werde sofort ins Wohnzimmer gelotst und mir wird ein Becher Wasser angebotenen . Kurz darauf erschien zuerst Monims älteste Tochter, dann seine Frau.

Als der Rest meiner Familie nicht nachzukommen schien, begab ich mich wieder auf den Weg nach unten wo Freddy neben weiteren Häuser stand. Dort hatte sich ein älterer Herr zu meiner Familie gesellt und Ihnen bereits eine Sitzgelegenheiten im Schatten organisiert. Der Herr stellte sich als Monims Vater vor. Alles in der Familie…

Nach einiger Überredungskunst, gelang es mir meine Familie mit zu Monim s obersten Haus mit zu nehmen. Dort wurden alle herzlichst gegrüsst und kurz noch die Terasse fertig eingerichtet.

Die Annahme

Um ca. 18.30h wurde Tee mit Brot, verschiedene Konfitüren, Oliven und dem obligaten Olivenöl serviert. Auf Nachfrage ob die Familie den für uns kocht meinte Monim nur, das alle die bei ihm anhalten die Verpflegung wollen…

Gut, dann halt mit Verpflegungung, Kinder bis 10 sind Gratis. Das ergibt dann trotz allem ca. CHF 50 Pro Tag für Vollpension. Immerhin ist wie schon erwähnt Dusche und Wäsche inklusive.

Nach dem Essen nimmt uns Monim noch mit auf einen Spaziergang und zeigt uns die Gegend rund um sein Haus. Er erklärt uns die Fruchtfolge von Cannabis und Weizen als gründüngungung seiner Olivenbäumen. Auch erklärt er uns wie er sein Olivenöl herstellt.

Zurück beim Haus, diskutieren wir noch über dies und das bis wir um kurz vor 23.00 Uhr finden das es doch langsam an der Zeit ist ins Bett zu gehen.

Nachtessen um 23.00h

Doch in der Küche tut sich noch etwas und just als wir uns für die Nacht verabschieden wollten, kommt Monims Frau mit einer grossen Platte eines Tomaten Gericht mit Eiern aus der Küche. Aha, das Essen um 18.30h war nur der Nachmittags Imbiss. Wir dachten schon, das Essen sei hier einfach „Einfach“…

Am Ende des Essen, als die Kinder nicht wirklich ins Bett wollten, meint Monim die Kinder können auch im Haus bei seinen Kindern schlafen. Gesagt, getan und bis auf unseren jüngsten, bleiben unsere Kinder über Nacht im Typischen Marokkanischen Haus.

Wir blieben noch eine weitere Nacht bei dieser Sympatischen Familie. Wir konnten zuschauen wie der Alltag hier so in etwa abläuft. Frühstück um 09.00h, Brot backen, in der Mittagshitze ist Chillen angesagt, dann gegen 15.00h Mittagessen. 18.30h „z’vieri“ und um 23.00h Nachtessen…

Ab ins nächste Abenteuer

Nach ca. 40h in sorgloser, konfortabler aber nicht ganz günstiger Vollpension, verabschieden wir uns von Monim und seiner Familie. Wir werden das gute Essen und die Gesellschaft vermissen. Wen Ihr mal in der Gegend seit, geht mal vorbei. Als Einstieg in Marokko ist es sicherlich eine nette Etappe!

Wir machen uns weiter auf den Weg in die Königsstadt Meknes. Doch das ist eine andere Geschichte.

PS: Auch hier gilt wieder der Eintrag vom letzten Beitrag. Zu viele eindrücken und Emotionen. Das Fotografieren kamm ein wenig zu kurz. Wir versuchen das im Verlauf der Reise zu steigern, aber eben, wir wollen während der Reise die Reise erleben, nicht wie die Japaner in der Schweiz erst im nachhinein auf den Fotos. Das ist ein schwieriger Kompromiss…

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